pax christi tagte in Altenberg
27. Okt 2025
Am Wochenende vom 24. bis 26. Oktober tagte die Delegiertenversammlung von pax christi im Haus Altenberg in Odenthal. Die Bundesvorsitzende Birgit Wehner motivierte in ihrer Begrüßungsrede dazu, der lauter werdenden Stimme der Gewalt, eine Stimme des Friedens entgegenzusetzen.
Nachdem Gerold König im September von seinem Amt als Bundesvorsitzender zurückgetreten ist, wählten die Delegierten Odilo Metzler aus Stuttgart als neuen Vorsitzenden der pax christi-Bewegung. Odilo Metzler möchte dazu beitragen, dass pax christi sich weiter profiliert für Frieden, Abrüstung und Entfeindung einsetzt, Menschen dafür gewinnt und in Bündnissen arbeitet. Die pax christi-Doppelspitze ist damit wieder vollständig.
Für den Bundesvorstand wurden nach dem Rücktritt von Horst-Peter Rauguth neue Vorstandsmitglieder gewählt. Wir gratulieren Johannes Kirsch, Dortmund, Marie-Mechtild Gillissen, Butzbach, und Georg Hörnschemeyer, Osnabrück.
Die Delegiertenversammlung verabschiedete Beschlüsse zu verschieden Themen. So gab es den Beschluss ‚Kriegsdienstverweigerer informieren, beraten und unterstützen‘, in dem sich pax christi für ein flächendeckendes Angebot der Katholischen Kirche zur Beratung und Begleitung von Kriegsdienstverweigerern einsetzt.
Weiterhin gab es den Beschluss ‚Wir weigern uns, Feinde zu sein – Militarisierung verhindert keinen Krieg‘, in dem die Engführung der laufenden sicherheitspolitischen Diskussion auf den Bereich der militärischen Aufrüstung kritisiert wird. Stattdessen soll die Relevanz von Haltung und Mitteln gewaltfreier Resilienz und sozialer Verteidigung hervorgehoben werden.
Verabschiedet wurde außerdem der Beschluss ‚Russlands Kriegswirtschaft das Geld entziehen‘, in dem die Bundesregierung aufgefordert wird, die im Antrag aufgeführten gewaltarmen Maßnahmen als Alternative zu weiteren Waffenlieferungen umzusetzen und sich in der EU entschieden für diese einzusetzen. Außerdem wurde wieder eine neue Kommission Migration ins Leben gerufen.
In einem Studienteil hielt Prof. Hans Joachim Heintze vom Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht an der Universität Bochum einen Vortrag zum Thema ‚Völkerrecht vs. Recht des Stärkeren‘. Heintze plädierte für die Stärkung des Völkerrechts, da es zur Beilegung vieler Konflikte und Krisen beigetragen habe und sieht gleichzeitig die Notwendigkeit, vom Prinzip der Souveränität der Staaten zur Solidarität zu kommen. Auch sollten zum Schutz des Klimas, der Meere und zur Nutzung des Weltraums neue verbindliche Vereinbarungen getroffen werden.
Plädoyers aus den anschließenden Workshops waren z.B. die Vergesellschaftung der Rüstungsindustrie und ein staatlich organisierter Dienst der Sozialen Verteidigung als Alternative zum Wehrdienst. Im Workshop Biographie und Selbstwirksamkeit entwickelten sich aus den persönlichen Zugängen der Teilnehmenden mit Inputs der Referentin Sonja Billmann wertvolle Impulse für die Zukunft der Friedensarbeit.